Samstag, 29. April 2006
Kunst. Wassily Kandinsky (1866-1944)
4.12. Wassily Kandinsky in Moskau geboren (gest. 1944).



1886: Beginn des Studiums der Rechts- und Wirtschaftswissenschaft (Universität Moskau). Laufbahn als Lehrer an der juristischen Fakultät in Moskau.
1895: Besuch einer Ausstellung französischer Impressionisten in Moskau.
1896: Beginn des Studiums an der Akademie der Schönen Künste in München (bis 1900).
1911: Gründung der Gruppe „Der Blaue Reiter“ zusammen mit den expressionistischen Malern Paul Klee, Franz Marc, August Macke, Gabriele Münter, Alexei von Jawlensky und Alfred Kubin. Kandinsky wurde der Theoretiker der abstrakten Malerei.
Im Jahre 1910 schuf er sein erstes abstraktes Werk – ein Aquarell. Im Jahr 1912 veröffentlichte er ein Buch über die Theorie der Abstraktion.
1914: Rückkehr nach Rußland bis 1921.
1922: Rückkehr nach Deutschland. Er lehrte bis 1933 am Bauhaus in Dessau. In diese Zeit fällt Kandninskys produktivste Phase.
1933 wurde das Bauhaus geschlossen. Kandinskys Arbeiten wurden aus deutschen Museen entfernt und beschlagnahmt. Er emigrierte nach Frankreich und lebte bis 1944 in Neuiily bei Paris.
Kandinsky war zu dieser Zeit längst ein bekannter und etablierter Maler auch in den USA. Salomon Guggenheim wurde einer seiner Sammler.
Kandinskys Stil wandelt sich ab 1910 entschieden zum Abstrakten. Figürliche Elemente werden zunehmend zurück genommen, sie verschwinden schließlich völlig. Ab 1920 wandelt sich sein Stil hin zum Geometrischen.

Bild: www.nndb.com/people/842/000082596/

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Kunst. Suprematismus
Von Kazimir Malevič erscheint 1915 in St. Petersburg das Manifest "Ot kubizma k suprematizmu. Novyj žvopisnyj sočinenyj realizm".

Malewitsch prägte um 1913 die Bezeichnung Suprematismus. Er hatte dabei eine Kunst im Sinn, die sich von allem Gegenständlichen befreien sollte. Das Zentrum der Kunst müssen geometrische Formen und Farben sein.
Malewitsch forderte die Gegenstandslosigkeit des Kunstwerks, unabhängig von jeglichen Inhalten und materiellen Zielsetzungen. Die erste künstlerische Manifestation des Suprematismus war Malewitschs berühmte Komposition „Schwarzes Quadrat auf weißem Grund“ (1915).

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Donnerstag, 27. April 2006
Kunst. Mark Rothko (Marcus Rothkowitz) (1903-1970)
Mark Rothko (Marcus Rothkowitz) in Dvinsk geboren (gest. 1970).



Mark Rothko ist einer der bedeutendsten Vertreter eines abstrakten Expressionismus. Typisch sind seine großformatigen Bilder.

1912/13: Die Familie wandert nach New York aus.
1921-23: Yale University.
1924-27: Schauspielunterricht. Schüler des Expressionisten Max Weber.
1932: Hochzeit mit Edith Sarah.
1934: Mitbegründer der Künstlergruppe „Artists Union“ (New York).
1935: Gründung von „The Ten“.
Übergang von der surrealistischen Malweise zum expressiven Stil: Verschwommene Farbrechtecke.
1945: Heiratet Mell Beistle (zwei Kinder).
1950: Fünfmonatige Reise durch Frankreich, Italien und England.
Ab 1951: Lehre am Brooklyn College.
1954: Zusammenarbeit mit der Sidney Janis Gallery.
1959: Zweite Reise nach Europa.
1960: Die Washingtoner Philipps Collection richtet einen ständigen Rothko Room mit seinen Bildern ein.
1969: Auftragsarbeit für Wandbilder in der Harvard University.
1964: Bau der Rothko Kapelle in Houston.
1968: Schwere Erkrankung.
1969: Mark Rothko Foundation.
1970: 25.2. Freitod.

Rothkos Abstraktionen wurden von Themen aus dem Alten und Neuen Testament, von Mythen und Archaismen angeregt. Als Repräsentant des Colour-field-painting gab er dem abstrakten Expressionismus maßgebliche Impulse.

Lit.: David Anfam, Mark Rothko. The Works on Canvas, 1998
Mark Rothko, Die Wirklichkeit des Künstlers. Texte zur Malerei. Mit einem Nachwort v. P.J. Schneemann. Aus d. Amerik. v. Ch. Quatmann, München 2005

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Kunst. Kasimir Malewitsch (Kazimir Malevich, Kasimir Malevitj)
Kasimir Malewitsch (Kazimir Malevich, Kasimir Malevitj) in Kiew geboren (gest. 1935 in Leningrad).



Kasimir Malewitsch war der maßgebliche Mitbegründer der abstrakten Kunst.
Zwischen 1915 und 1932 entwickelte er Formen der ungegenständlichen Malerei. Er bezeichnete sie als Suprematismus.
Malewitsch wandte sich gegen jede Ideologisierung der Kunst. Vor dieser Gefahr war allein die abstrakte Kunst gefeit:
„Ich habe mich in die Null der Formen verwandelt und habe mich aus dem stinkenden Morast der akademischen Kunst herausgefischt. Ich habe den Ring des Horizontes durchbrochen und bin dem Kreis der Dinge entkommen, dem Ring des Horizontes, in welchem der Künstler und die Formen der Natur eingeschlossen sind. (...) Die Dinge sind verschwunden wie der Rauch, für eine neue Kultur der Kunst geht auch die Kunst voran zum Schöpferischen als Selbstzweck, zur Herrschaft über die Formen der Natur.“

Ende der zwanziger Jahre kehrte Malewitsch überraschenderweise zur gegenständlichen Malerei zurück.
Legendär ist Malewitschs Schwarzes Quadrat. Es ist die Signatur einer neuen Theorie von Kunst, die freilich weit über die Kunst hinaus reicht. Sie erblickt in der neuen Kunst Funktionen der Erneuerung. Malewitsch nannte sie Suprematismus.
Das Schwarze Quadrat ist darüber hinaus Zeichen einer bestimmten politischen Haltung. Malewitsch (und andere Künstler der russischen Avantgarde) begriffen sich als „Linke“ und „Revolutionäre“.

Lit.:
Kasimir Malewitsch, Suprematismus. Hrsg. v. M. Drutt, Katalog der Ausstellung der Deutschen Guggenheim, Berlin 2003
Die große Utopie, die russische Avantgarde 1915-32. Katalog der Ausstellung in der Schirn, Frankfurt 1992
Gilles Neret, Malevitch, München 2003
Kazimir Malevics, Über die neuen Systeme in der Kunst. Edition Howeg, Zürich 1989

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Mittwoch, 26. April 2006
Kunst. Ilya Kabakov
Ilya Kabakov in der Ukraine Dnjepropetrovsk geboren. 1987 Emigration aus Moskau in den Westen. Kabakov lebt heute in Paris und New York. Er ist wohl der bekannteste russische Künstler im Westen und Begründer der Konzeptualismus-Gruppe.



In den achtziger Jahren konnte Kabakov sein Werk einem größeren Publikum in Europa vorstellen.
Die gedankliche Anlage der Arbeiten spielt eine tragende Rolle, das Spiel zwischen den üblichen Erwartungen gegenüber der bildenden Kunst und der Eigendynamik künstlerischen Denkens.
Seine Herkunft aus dem Rußland sowjetischer Prägung bestimmt Kabakovs Werke bis heute.
Die profilierte Ambiguität der Bildenden Kunst zwischen offizieller Staatskunst einerseits, andererseits den an Experimenten, internationalem Austausch und der Geschichte der revolutionären russischen Kunst interessierten Zirkel in Moskau und Leningrad bildet den Nährboden für ein Beziehungsgeflecht, innerhalb deren Kabakovs Kunst ihren Ort hat. Bilder aus der Propaganda, aus Poesiealben, aber auch die alltäglichen oder bizarren Gestaltungen der Bewohner großer Wohnsiedlungen tauchen immer wieder in Kabakovs Installationen auf. Konzepte wie „Der Mann, der nie etwas wegwarf“ greifen die Besonderheit des einzelnen in einer totalitär normierten Menschenmasse und reflektierten Zugriff auf, der das höhere Allgemeine sucht.

1989: DAAD-Stipendium.
1992: „Ludwig-Preis“ der Freunde des Museums Ludwig in Aachen
„Arthur-Köpcke-Preis“ in Kopenhagen.
1993: „Max-Beckmann-Preis“ der Stadt Frankfurt am Main,
Basler „Joseph-Beuy-Preis“,
das „Ehrendiplom“ der Biennale von Venedig.
1995: in Paris „Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres“ geschlagen.
1998: „Kaiserring“ der Stadt Goslar.

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Kunst. Ilja Repin (1844-1930)
1857 bis 1863: Ausbildung zum Ikonenmaler.
Studium an der Akademie der Künste in St. Petersburg.
1870: Reise an die Wolga mit Malerfreunden. Hier findet er das Motiv für sein berühmtes Bild Die Wolgatreidler.
1871: Hervorragender Abschluß des Studiums. Repin erhält für sein Abschlußwerk ein fünfjähriges Auslandsstipendium. Freundschaft mit dem Kritiker Wladimir Stassow. Er lernt die Komponisten Modest Mussorgski, Nikolai Rimski-Korsakow und Alexander Borodin kennen.

1872: Heirat mit Vera Schewzowa. Er schließt sich der Künstlergruppe der Wanderer an.
1873: Wien, Italien, Paris. In Paris Beschäftigung mit dem Impressionismus. Er trifft Edouard Manet.
Der Aufenthalt in Paris bleibt recht erfolglos. Repin kehrt 1875 nach Rußland zurück.
Beschäftigung mit russischen Themen: Russische Geschichte, zeitgenössische Fragen.
1879: Die Verhaftung des Propagandisten.
1880: Großformatige Version von Die Saporoscher Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief. Repin lernt Leo Tolstoi kennen, den er mehrfach malt.
1881: Mehrere Porträts bedeutender Zeitgenossen.
Erste Studien zu den monumentalen Werken Die Kreuzprozession im Gouvernement Kursk und Iwan der Schreckliche und sein Sohn am 16. November 1581.



Zu Repins wichtigen Auftraggebern gehört Pawel Tretjakow, Sammler und Namensgeber der heutigen Tretjakow-Galerie in Moskau.
1882: Umzug nach St. Petersburg. Trennung von seiner Frau.
1882 bis 1899: Mehrere Reisen nach Europa, Sibirien, auf die Krim und in den Orient. Er wird als der führende russischer Maler seiner Zeit angesehen. Zar Alexander III. beauftragt ihn, die Akademie in St. Petersburg zu reformieren, wo Repin ab 1892 als Professor lehrt.
1904: Im Auftrag der Regierung malt er gemeinsam mit einigen Schülern das Historiengemälde Festsitzung des Staatsrates am 7. Mai 1901, dem hundertsten Jahrestag seiner Gründung.

Vgl. a.
http://www.scheidt-thomas.de/61-kunst/repin-ilja/01/00.htm

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