Donnerstag, 27. April 2006
Kunst. Kasimir Malewitsch (Kazimir Malevich, Kasimir Malevitj)
Kasimir Malewitsch (Kazimir Malevich, Kasimir Malevitj) in Kiew geboren (gest. 1935 in Leningrad).



Kasimir Malewitsch war der maßgebliche Mitbegründer der abstrakten Kunst.
Zwischen 1915 und 1932 entwickelte er Formen der ungegenständlichen Malerei. Er bezeichnete sie als Suprematismus.
Malewitsch wandte sich gegen jede Ideologisierung der Kunst. Vor dieser Gefahr war allein die abstrakte Kunst gefeit:
„Ich habe mich in die Null der Formen verwandelt und habe mich aus dem stinkenden Morast der akademischen Kunst herausgefischt. Ich habe den Ring des Horizontes durchbrochen und bin dem Kreis der Dinge entkommen, dem Ring des Horizontes, in welchem der Künstler und die Formen der Natur eingeschlossen sind. (...) Die Dinge sind verschwunden wie der Rauch, für eine neue Kultur der Kunst geht auch die Kunst voran zum Schöpferischen als Selbstzweck, zur Herrschaft über die Formen der Natur.“

Ende der zwanziger Jahre kehrte Malewitsch überraschenderweise zur gegenständlichen Malerei zurück.
Legendär ist Malewitschs Schwarzes Quadrat. Es ist die Signatur einer neuen Theorie von Kunst, die freilich weit über die Kunst hinaus reicht. Sie erblickt in der neuen Kunst Funktionen der Erneuerung. Malewitsch nannte sie Suprematismus.
Das Schwarze Quadrat ist darüber hinaus Zeichen einer bestimmten politischen Haltung. Malewitsch (und andere Künstler der russischen Avantgarde) begriffen sich als „Linke“ und „Revolutionäre“.

Lit.:
Kasimir Malewitsch, Suprematismus. Hrsg. v. M. Drutt, Katalog der Ausstellung der Deutschen Guggenheim, Berlin 2003
Die große Utopie, die russische Avantgarde 1915-32. Katalog der Ausstellung in der Schirn, Frankfurt 1992
Gilles Neret, Malevitch, München 2003
Kazimir Malevics, Über die neuen Systeme in der Kunst. Edition Howeg, Zürich 1989

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