Samstag, 29. April 2006
Literatur. Romantik in Rußland.
burkhardt krause, 00:29h
An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert beginnt in Rußland die Romantik.
Am 12. Januar 1801 gründeten in Moskau zehn junge Literaten und Studenten, meist aus dem Adelspensionat der Universität, einen „Literarischen Freundeskreis“.
Für eine spürbare Einflußnahme auf die Literaturentwicklung fehlte es ihnen zwar an soliden Kenntnissen und der nötigen Lebenserfahrung. Ihr Versuch bleibt gleichwohl bemerkenswert, die Poesie gegenüber Philosophie, Ethik und Religion aufzuwerten und die russische Literatur aus den Fesseln des Klassizismus zu befreien.
Ästhetische Vergleichsmaßstäbe waren Shakespeares Dramen, Schillers Gedichte und Balladen sowie Goethes „Werther“.
Andrej Turgenjew, Sohn des Rektors der Moskauer Universität und begabtester Kritiker dieses Kreises, konzipierte mit seinen Freunden ein literarisches Programm, das die Entwicklung der russischen Romantik in den allgemeinsten Zügen vorwegnimmt. Er forderte eine von allen ausländischen Einflüssen freie Nationalliteratur und rief die Dichter auf, in ihren Werken den Geist des Volkes wiederzugeben, der vorerst für ihn nur in Volksliedern und Märchen zum Ausdruck kam. In Anlehnung an den englischen Philosophen Shaftesbury und den deutschen „Sturm und Drang“ sah Turgenjew in der Poesie die höchste schöpferische Leistung des menschlichen Geistes. Er erhob den Dichter zum Propheten und Lehrmeister seiner Nation.
Michail Kaissarow, ein anderes Mitglied dieser Vereinigung, sah in der Lyrik die Offenbarung eines empfindsamen Herzens und das Werk dichterischer Phantasie, die dem Künstler jenseits aller Axiome einer rationalistischen Philosophie und poetischer Regeln des Klassizismus das Wesen des menschlichen Daseins enträtselt.
Am 12. Januar 1801 gründeten in Moskau zehn junge Literaten und Studenten, meist aus dem Adelspensionat der Universität, einen „Literarischen Freundeskreis“.
Für eine spürbare Einflußnahme auf die Literaturentwicklung fehlte es ihnen zwar an soliden Kenntnissen und der nötigen Lebenserfahrung. Ihr Versuch bleibt gleichwohl bemerkenswert, die Poesie gegenüber Philosophie, Ethik und Religion aufzuwerten und die russische Literatur aus den Fesseln des Klassizismus zu befreien.
Ästhetische Vergleichsmaßstäbe waren Shakespeares Dramen, Schillers Gedichte und Balladen sowie Goethes „Werther“.
Andrej Turgenjew, Sohn des Rektors der Moskauer Universität und begabtester Kritiker dieses Kreises, konzipierte mit seinen Freunden ein literarisches Programm, das die Entwicklung der russischen Romantik in den allgemeinsten Zügen vorwegnimmt. Er forderte eine von allen ausländischen Einflüssen freie Nationalliteratur und rief die Dichter auf, in ihren Werken den Geist des Volkes wiederzugeben, der vorerst für ihn nur in Volksliedern und Märchen zum Ausdruck kam. In Anlehnung an den englischen Philosophen Shaftesbury und den deutschen „Sturm und Drang“ sah Turgenjew in der Poesie die höchste schöpferische Leistung des menschlichen Geistes. Er erhob den Dichter zum Propheten und Lehrmeister seiner Nation.
Michail Kaissarow, ein anderes Mitglied dieser Vereinigung, sah in der Lyrik die Offenbarung eines empfindsamen Herzens und das Werk dichterischer Phantasie, die dem Künstler jenseits aller Axiome einer rationalistischen Philosophie und poetischer Regeln des Klassizismus das Wesen des menschlichen Daseins enträtselt.
... comment