Donnerstag, 27. April 2006
Literatur. 1889: Wladimir Majakowskij geboren
burkhardt krause, 22:47h
Wladimir Majakowskij (gest. 1930)

Majakowskij war Mitbegründer und Hauptvertreter des russischen Futurismus. Nach der Russischen Revolution, die er mit politischer Lyrik begrüßte, unterstützte er die junge Sowjetunion literarisch. Später beging er aus Enttäuschung über die Verhältnisse Selbstmord.
b>1908 Mitglied der Russischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Bolschewiki).
Bis 1909: Stroganowsches kunstgewerbliches Technikum.
1911: Studium Kunstschule in Moskau. Freundschaft mit D. Burljuk.
1912: Erste Gedichtpublikationen im Almanach der Futuristen „Eine Ohrfeige dem öffentlichen Geschmack“.
1913: Erster Gedichtband Ich ("Ja"). Aufführung des Dramas Wladimir Majakowski, 1914 veröffentlicht. Beginn journalistischer Tätigkeit und öffentlicher Rezitationen.
1915: Freundschaft mit Lilja und Ossip Brik. Versepos Wolke in Hosen (Oblako v stanach). Übersiedlung nach Petrograd. Militärdienst als technischer Zeichner bis 1917.
1916: Versepos Wirbelsäulenflöte (Flejta-pozvonocnik). Gedichtband Einfaches wie Gebrüll (Prostoe kak mycanie).
1917: Versepos Krieg und Welt (Vojna i mir)
1918: Versepos Ein Mensch (Celovek). Beginn der Mitarbeit im Volkskommissariat für Bildungswesen; Uraufführung des Dramas Mysterium buffo (Misterija-buff) in Petrograd, Regie W. Meyerhold, Neufassung 1921.
Sammelband Alles, was Wladimir Majakowski verfaßt hat (vse socinennoe Vladimirom Majakovskim).
Umzug nach Moskau.
1921: Anonyme Publikation des Versepos 15000000 (V).
1922: Gründung des futuristischen Verlages MAF (Moskovskaja associacija futuristov). Versepos: Ich liebe (Ljublju).
Erste Auslandsreise (Riga, Berlin, Paris), bis 1929 regelmäßig Reisen nach Deutschland, Frankreich, Tschechoslowakei. Gründung der literarischen Gruppe LEF (Levyj front iskusstva = Linke Front der Kunst). 1923-25: Herausgabe der gleichnamigen Zeitschrift,
1927-28 unter dem Titel Nowy LEF. Zweibändige Werkausgabe: 13 Jahre Arbeit (13 let raboty).
Veröffentlichung mehrerer Sammelbände in Berlin; Versepos Das bewußte Thema.
1924: Sammelband Sachen dieses Jahres (Vesci etogo goda)
Berlin. Reisen nach Berlin und Paris.
1925: Versepos Wladimir Iljitsch Lenin (Vladimir Il'ic Lenin).
Reise nach Mexiko. Versepos Gut und schön (Choroso).
Beginn einer zehnbändigen Werkausgabe, abgeschlossen 1933.
1928: Austritt aus LEF.
1929: Uraufführung Drama Die Wanze (Klop), Regie W. Meyerhold. Versuch einer Wiederbelebung von LEF durch REF (Revoljucionnyj front – Revolutionäre Front).
Arbeit am Versepos Mit aller Stimmkraft (Vo ves’ golos.)
1930: Uraufführung des Dramas Das Schwitzbad (Banja) in Leningrad.
14.4. Freitod in Moskau
1934: Gesamtausgabe in 13 Bänden durch L. Brik, abgeschlossen 1938.
Majakowski wurde 1935 von Stalin als „der beste und begabteste Lyriker unserer Sowjetepoche“ bezeichnet. Erstaunlich genug, hat doch sein Werk mit der sowjetischen Literaturdoktrin des Sozialistischen Realismus nur gemein, daß manches im Dienste der Kommunistischen Partei steht. Anderes entzog sich radikal dem Verständnis der Volksmassen, für die doch die Schriftsteller nach Stalin „Ingenieure der Seele“ sein sollten: Seine Theaterstücke Die Wanze, 1929, Das Schwitzbad, 1930, waren wegen ihrer Kritik an Parteifunktionären über Jahrzehnte verboten.
Allein der Umstand, daß Majakowski schon früh mit der Sowjetmacht sympathisierte, brachte ihm Stalins Ehrung ein. Gewiß, Majakowski begeisterte sich für die Idee des klassenlosen Staates. Kurzfristig glaubte er auch an die Realisierbarkeit der kommunistischen Ideale. Dem Bolschewismus stand er mit seinem Atheismus, seinem Haß auf die Bourgeoisie, die Tradition und Geschichte und mit seinem Glauben an das Führerprinzip nahe. Aber seine Vorstellungen von Kunst waren grundlegend andere. Majakowski wollte etwas Neues, Revolutionäres, was der Kulturdoktrin der Bolschewiki allerdings völlig fremd war. Denn sie zentralisierten, vereinheitlichten das Kulturleben. Majakowskis Gegner, die Funktionäre der Russischen Assoziation proletarischer Schriftsteller (RAPP) verweigerten ihm sogar die Aufnahme in ihren Verband.

Majakowskij war Mitbegründer und Hauptvertreter des russischen Futurismus. Nach der Russischen Revolution, die er mit politischer Lyrik begrüßte, unterstützte er die junge Sowjetunion literarisch. Später beging er aus Enttäuschung über die Verhältnisse Selbstmord.
b>1908 Mitglied der Russischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Bolschewiki).
Bis 1909: Stroganowsches kunstgewerbliches Technikum.
1911: Studium Kunstschule in Moskau. Freundschaft mit D. Burljuk.
1912: Erste Gedichtpublikationen im Almanach der Futuristen „Eine Ohrfeige dem öffentlichen Geschmack“.
1913: Erster Gedichtband Ich ("Ja"). Aufführung des Dramas Wladimir Majakowski, 1914 veröffentlicht. Beginn journalistischer Tätigkeit und öffentlicher Rezitationen.
1915: Freundschaft mit Lilja und Ossip Brik. Versepos Wolke in Hosen (Oblako v stanach). Übersiedlung nach Petrograd. Militärdienst als technischer Zeichner bis 1917.
1916: Versepos Wirbelsäulenflöte (Flejta-pozvonocnik). Gedichtband Einfaches wie Gebrüll (Prostoe kak mycanie).
1917: Versepos Krieg und Welt (Vojna i mir)
1918: Versepos Ein Mensch (Celovek). Beginn der Mitarbeit im Volkskommissariat für Bildungswesen; Uraufführung des Dramas Mysterium buffo (Misterija-buff) in Petrograd, Regie W. Meyerhold, Neufassung 1921.
Sammelband Alles, was Wladimir Majakowski verfaßt hat (vse socinennoe Vladimirom Majakovskim).
Umzug nach Moskau.
1921: Anonyme Publikation des Versepos 15000000 (V).
1922: Gründung des futuristischen Verlages MAF (Moskovskaja associacija futuristov). Versepos: Ich liebe (Ljublju).
Erste Auslandsreise (Riga, Berlin, Paris), bis 1929 regelmäßig Reisen nach Deutschland, Frankreich, Tschechoslowakei. Gründung der literarischen Gruppe LEF (Levyj front iskusstva = Linke Front der Kunst). 1923-25: Herausgabe der gleichnamigen Zeitschrift,
1927-28 unter dem Titel Nowy LEF. Zweibändige Werkausgabe: 13 Jahre Arbeit (13 let raboty).
Veröffentlichung mehrerer Sammelbände in Berlin; Versepos Das bewußte Thema.
1924: Sammelband Sachen dieses Jahres (Vesci etogo goda)
Berlin. Reisen nach Berlin und Paris.
1925: Versepos Wladimir Iljitsch Lenin (Vladimir Il'ic Lenin).
Reise nach Mexiko. Versepos Gut und schön (Choroso).
Beginn einer zehnbändigen Werkausgabe, abgeschlossen 1933.
1928: Austritt aus LEF.
1929: Uraufführung Drama Die Wanze (Klop), Regie W. Meyerhold. Versuch einer Wiederbelebung von LEF durch REF (Revoljucionnyj front – Revolutionäre Front).
Arbeit am Versepos Mit aller Stimmkraft (Vo ves’ golos.)
1930: Uraufführung des Dramas Das Schwitzbad (Banja) in Leningrad.
14.4. Freitod in Moskau
1934: Gesamtausgabe in 13 Bänden durch L. Brik, abgeschlossen 1938.
Majakowski wurde 1935 von Stalin als „der beste und begabteste Lyriker unserer Sowjetepoche“ bezeichnet. Erstaunlich genug, hat doch sein Werk mit der sowjetischen Literaturdoktrin des Sozialistischen Realismus nur gemein, daß manches im Dienste der Kommunistischen Partei steht. Anderes entzog sich radikal dem Verständnis der Volksmassen, für die doch die Schriftsteller nach Stalin „Ingenieure der Seele“ sein sollten: Seine Theaterstücke Die Wanze, 1929, Das Schwitzbad, 1930, waren wegen ihrer Kritik an Parteifunktionären über Jahrzehnte verboten.
Allein der Umstand, daß Majakowski schon früh mit der Sowjetmacht sympathisierte, brachte ihm Stalins Ehrung ein. Gewiß, Majakowski begeisterte sich für die Idee des klassenlosen Staates. Kurzfristig glaubte er auch an die Realisierbarkeit der kommunistischen Ideale. Dem Bolschewismus stand er mit seinem Atheismus, seinem Haß auf die Bourgeoisie, die Tradition und Geschichte und mit seinem Glauben an das Führerprinzip nahe. Aber seine Vorstellungen von Kunst waren grundlegend andere. Majakowski wollte etwas Neues, Revolutionäres, was der Kulturdoktrin der Bolschewiki allerdings völlig fremd war. Denn sie zentralisierten, vereinheitlichten das Kulturleben. Majakowskis Gegner, die Funktionäre der Russischen Assoziation proletarischer Schriftsteller (RAPP) verweigerten ihm sogar die Aufnahme in ihren Verband.
... comment