Donnerstag, 27. April 2006
Musik. 1874: Uraufführung der Oper „Boris Godunow“ von Modest Mussorgskij
... nach der gleichnamigen dramatischen Chronik von Alexander Sergejewitsch Puschkin (1825) und Iwan Chudjakows "Das mittelalterliche Russland" (1867)

Prolog

Im Jungfrauenkloster in Moskau wird das Volk durch den Vogt und die Hauptleute mit Knuten angetrieben, den unschlüssigen Boris zu bitten, Zar zu werden. Dieser gibt schliesslich nach und lässt sich unter dem Jubel des Volkes und den Huldigungen der Bojaren in der Kathedrale krönen.

Erster Akt

In seiner Zelle des Tschudow-Klosters schreibt der greise Mönch Pimen an einer russischen Chronik, die sein Schüler, der junge Mönch Grigori, abschließen möge. Der allerdings fühlt sich nicht zum Chronisten und Mönch berufen. Als er hört, daß der ermordete Zarewitsch Dmitri jetzt genauso alt wie er wäre, entschließt er sich, dessen Stelle einzunehmen. In einer Schenke an der litauischen Grenze sucht Grigori Zuflucht vor den Häschern des Zaren, weil er nach seiner Flucht aus dem Kloster durch aufrührerische Reden Verdacht erregt hat. Er will mit zwei Bettelmönchen nach Litauen fliehen und springt, als eine Streife die Schenke betritt, aus dem Fenster.

Zweiter Akt

Xenia klagt um den toten Bräutigam, als der schwermütig gewordene Zar den Raum betritt. Schujski, ein hinterhältiger Intrigant, meldet, daß ein falscher Zarewitsch, der sich für Dmitri ausgebe, mit einem Heer von Polen im Anmarsch sei. Als Boris erfährt, daß der echte Dmitri im Kloster von Uglitsch ermordet wurde, wird er von einem Wahnsinnsausbruch heimgesucht.

Dritter Akt

Marina, die gern Zarin werden möchte, zieht den falschen Dmitri in ihren Bann und wird vom Jesuiten Rangoni ermahnt, ihn nur dann zu erhören, wenn er gelobe, Rußland dem katholischen Glauben zuzuführen. Dmitri erwartet im Schloßgarten die Geliebte. Rangoni verspricht ihm die Erfül-lung seiner Wünsche. Marina stachelt die Polen zum Krieg gegen Rußland auf, dem unschlüssigen Dmitri verheißt sie ihre Liebe, wenn er Zar geworden ist.

Vierter Akt

Im Kreml beschließen die Bojaren gegen Dmitri das Todesurteil. Da erscheint Zar Boris, vor Gewissensqual fast wahnsinnig geworden. Er bricht zusammen, als Pimen ihm berichtet, daß ein Blinder am Grab des ermordeten Zarewitsch sehend geworden sei. Er tritt die Herrschaft an seinen Sohn Fjodor ab, warnt ihn vor den Bojaren und stirbt.
Dmitri erscheint mit Heeresmacht vor Moskau und wird vom Volk jubelnd als rechtmäßiger Thronerbe begrüßt. Ein Blödsinniger bleibt zurück und beklagt Rußlands tragisches Schicksal.

... comment