Mittwoch, 26. April 2006
Musik. Schostakowitsch, Die Lady Macbeth von Mzensk (nach Leskov)
Erster Akt

Die Kaufmannsfrau Katerina lsmailowa führt mit ihrem ungeliebten Mann ein unerfülltes Leben, ihr Schwiegervater kritisiert sie ununterbrochen. Eines Tages wird gemeldet, der Damm einer weit entfernten Mühle sei gebrochen. Der alte Boris schickt seinen Sohn, um nach dem Rechten zu sehen, vorher muß Katerina ihrem Mann auf den Knien ewige Treue schwören. Vor seiner Abreise hat Sinowij den als Schürzenjäger bekannten Arbeiter Sergej eingestellt, der mit anderen Arbeitern Axinja belästigt. Als Katerina den Männern Vorhaltungen macht, fordert Sergej sie scherzhaft zu einem Ringkampf heraus. Katerina unterliegt und wird von Sergej auf den Boden geworfen. In dieser peinlichen Situation erscheint der alte Boris und treibt alle auseinander.
Katerina und die Arbeiter haben sich zur Ruhe begeben. Sergej kommt unter dem Vorwand zu Katerina, ein Buch leihen zu wollen. Es gelingt ihm mühelos, sie zu verführen.

Zweiter Akt

Boris schleicht nachts im Hof herum. In Katerinas Zimmer sieht er Licht und wie sich Sergej verabschiedet. Wütend läßt der Alte den Knecht von seinen Arbeitern halb tot prügeln und schickt einen Angestellten fort, um Sinowij zurückzuholen. Katerina wird von ihrem Schwiegervater gezwungen, ein Abendessen zu kochen. Haßerfüllt mischt sie Rattengift unter die Pilze. Boris stirbt, ein Pope nimmt ihm die Beichte ab, doch den Namen der Mörderin kann der Alte nicht mehr nennen.
Sergei und Katerina, die Wahnvorstellungen hat, leben zusammen, bis eines Tages Sinowij zurückkehrt. Sergej verbirgt sich, doch Sinowij merkt bald, daß seine Frau ihn betrügt und verprügelt sie. Katerina ruft um Hilfe, Sergej erschlägt den Ehemann. Die Leiche wird im Keller versteckt.

Dritter Akt

Katerina hat Sergej geheiratet, die Hochzeit wird gefeiert. Ein armseliges Bäuerlein geht in den Keller, wo er Wodka vermutet, findet die Leiche und verständigt die Polizei. Während der Pope dem Hochzeitspaar Glück und ein langes Leben wünscht, fällt Katerina das aufgebrochene Kellerschloß auf. Die weiß nun, daß alles entdeckt ist. Die Polizei verhaftet Sergej und Katerina, die vergebens zu fliehen versuchen.

Vierter Akt

Katerina und Sergej sind zu Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt worden. Sie ziehen mit anderen Sträflingen fort. Sergejs Liebe ist erkaltet. Er hat sich der hübschen Sonetka zugewandt. Katerina besticht den Sergeanten, weil sie mit Sergej, den sie immer noch liebt, zusammen sein will. Dieser verlangt ihre Strümpfe, die er Sonetka als Liebesbeweis schenken wird. Als Katerina am nächsten Morgen ihre Strümpfe an Sonetkas Füßen entdeckt, wird sie zum allgemeinen Gespött. Sie stürzt sich mit Sonetka ins Wasser, als die Kolonne einen See überquert. Beide ertrinken, der Zug der Gefangenen zieht weiter nach Sibirien.

Schostakowitsch nahm 1958 eine Umarbeitung der „Lady Macbeth von Mzensk“ vor. Sie wurde 1963 in Moskau unter dem Titel „Katerina Ismailowa“ uraufgeführt. Eingriffe betrafen v.a. Schilderungen von Katerinas sexueller Besessenheit, ebenso mancherlei derbe Anspielungen und Frivolitäten.

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