Mittwoch, 26. April 2006
Literatur. Afanassij Afanassjewitsch Fet (1820-1892)
burkhardt krause, 11:32h
Studium in Moskau, Kavallerieoffizier. Bekanntschaft mit Iwan Turgenjew und Aleksandr Puschkin.
1840: mit „Liriceskji panteon“ erscheint die erste Gedichtsammlung, in der Puschkins Einfluß erkennbar ist. Nachdem dieses Werk heftig kritisiert worden war, schwieg Fet über Jahrzehnte.
An „Vecernie ogni“ (Abendliches Feuer) schrieb er von 1883 bis 1891. Inzwischen hatte er sich mit Schopenhauers Philosophie befaßt, was seine späten Gedichte deutlich machen ("Gedankenlyrik"). Sie zeigen Neigungen zum Mystischen, werden aber durch ein strenges Formbewußtsein diszipliniert. Fet war einer der Vorläufer des russischen Symbolismus.
"Warmer Wind hebt still die Flügel,
Steppen atmen frisches Sein,
Und es grünen schon der Hügel
Horizontwärts fliehnde Reihn.
Aber zwischen ihren Massen,
Eine Schlange dunklen Graus,
Führt in Nebel, die verblassen,
Fern die Landstraße nach Haus.
Sorglos steigen stets aufs neue
In der Himmel Heiterkeit,
Trillernd in der lichten Bläue,
Frühlingsvögel weit und breit."
1845
Übersetzt von Johannes von Guenther, in:
Russische Lyrik. Gedichte aus drei Jahrhunderten. Ausgewählt und eingeleitet von Efim Etkind, Serie Piper München 1987
Auswahl von Gedichten unter:
http://www.litlinks.it/fx/fet.htm
1840: mit „Liriceskji panteon“ erscheint die erste Gedichtsammlung, in der Puschkins Einfluß erkennbar ist. Nachdem dieses Werk heftig kritisiert worden war, schwieg Fet über Jahrzehnte.
An „Vecernie ogni“ (Abendliches Feuer) schrieb er von 1883 bis 1891. Inzwischen hatte er sich mit Schopenhauers Philosophie befaßt, was seine späten Gedichte deutlich machen ("Gedankenlyrik"). Sie zeigen Neigungen zum Mystischen, werden aber durch ein strenges Formbewußtsein diszipliniert. Fet war einer der Vorläufer des russischen Symbolismus.
"Warmer Wind hebt still die Flügel,
Steppen atmen frisches Sein,
Und es grünen schon der Hügel
Horizontwärts fliehnde Reihn.
Aber zwischen ihren Massen,
Eine Schlange dunklen Graus,
Führt in Nebel, die verblassen,
Fern die Landstraße nach Haus.
Sorglos steigen stets aufs neue
In der Himmel Heiterkeit,
Trillernd in der lichten Bläue,
Frühlingsvögel weit und breit."
1845
Übersetzt von Johannes von Guenther, in:
Russische Lyrik. Gedichte aus drei Jahrhunderten. Ausgewählt und eingeleitet von Efim Etkind, Serie Piper München 1987
Auswahl von Gedichten unter:
http://www.litlinks.it/fx/fet.htm
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