Mittwoch, 26. April 2006
Das RUSSISCHE
Russisch gehört zum östlichen Zweig der slawischen Sprachen. Sie wird auf dem Territorium der ehemaligen UdSSR von etwa 100 Millionen Menschen gesprochen und ist Amtssprache Rußlands. Weißrussisch und Ukrainisch zählen ebenfalls zu den ostslawischen Sprachen.



Das Russische kennt drei Dialektgruppen:

- Nordrussisch,
- Südrussisch,
- Mittelrussisch.

Mittelrussisch verbindet nordrussische und südrussische Sprachcharakteristika.
Das Hochrussische basiert auf dem in Moskau gesprochenen Mittelrussisch. Es ist eine der fünf offiziellen Sprachen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).

Als gemeinsame Grundlage für Russisch, Ukrainisch und Weißrussisch bis zum 14. Jahrhundert gilt das Altostslawische.
Erste schriftliche Zeugnisse in russischer Sprache stammen aus dem 10. Jahrhundert. Bis dahin waren die slawischen Völker zum Christentum übergetreten.



Nowgoroder Birkenbriefe

Literatursprache bis Ende des 17. Jahrhunderts war das Altkirchenslawische (Altbulgarisch/Altslawisch). Es war von Missionaren gebracht worden. Mit der Zeit wuchsen die Unterschiede zwischen der gesprochenen altrussischen und der geschriebenen Sprache.
Mit den durch Peter den Großen initiierten Säkularisierungsschüben und der Verwestlichung der Kultur im 18. Jahrhundert (= „Europäisierung Rußlands“) stellten sich auch massive Veränderungen in der Sprache ein.
Die alte Schriftsprache (das liturgische Altkirchenslawisch, aber auch die weltliche Verwaltungssprache), war kaum fähig, die vom Westen her kommenden wissenschaftlichen, technischen, kulturellen und politischen Vorstellungen zu vermitteln.
Nach Reformierung des russischen Schriftsystems durch Peter den Großen ging der Einfluß des Griechischen, Polnischen und Kirchenslawischen auf das Russische zunehmend zurück.
1708 wurde das erste Buch in der neuen Schrift gedruckt.
Seit dem 18. Jahrhundert nahm das Russische viele Lehnwörter aus dem Niederländischen, Deutschen, Französischen, Englischen und Italienischen auf. Viele Angehörige der russischen Oberschicht orientierten sich an der westlichen, vor allem der französischen Kultur. Daneben entwickelte sich eine Schriftsprache, die eine Stilmischung aus Altkirchenslawisch, der Umgangssprache und entlehnten, westlichen Sprachelementen war. Erste Versuche, die Trennung zwischen den unterschiedlichen Sprachformen zu überwinden, machte Nikolaj Michajlowitsch Karamsin Ende des 18. Jahrhunderts.
Mit dem Werk Aleksandr S. Puschkins am Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine Literatursprache, die als Norm der Schriftsprache anerkannt wurde. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte sie den gegenwärtigen Entwicklungsstand.

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